OPEN AIR - DIE THERAPIE
Jazz muss Ekstase auslösen, wenn es nach „Die Therapie“ geht. Zu oft gilt er als untanzbar, akademisch, elitär: Ihr Song „Renaissance“ spricht von einem „dunklen Zeitalter“. Kartenvorbestellung: jazzcoast.de@t-online.de
Also ersetzen der Gitarrist und der Schlagzeuger Scheuklappen durch Innovation. Jazz mit Beats und Synthieklängen, die nach Underground-House riechen. Die Therapie will das Genre mit einem 1000-Volt-Stoß aus der Dunkelheit ins Licht peitschen.
Bei Auftritten brechen sie daher bewusst mit Konventionen: Genre-Puristen werden schockiert sein, wie viel elektronisches Live-Equipment sich auf der Bühne tummelt. Gitarren und Schlagzeug sind durch Pads und Laptop ergänzt. Sprach- und Vinylsamples mischen die Songs auf. Ableton entweiht die Jazz-bühne.
Das Ganze ergänzen die vier durch Innovation im Studio: „Wir arbeiten wie in der modernen Pop-Produktion als Sänger- und Produzenten-Duo“, erklärt es Arno. „Zum Beispiel kommt Jakob mit einem Beat vorbei und ich schmücke es melodisch aus.“ Viele Songs entstehen aus einer rhythmischen Idee und bewahren sich so eine rohe Tanzbarkeit.
Die Therapie entsorgt das Klischee einer Musikrichtung für die Eingeweihten. Sexy, cool und düster sol-len die Songs ihre Bewegungsenergie an das Publikum weitergeben und das dunkle Zeitalter des Jazz beenden.